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50 Jahre Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
10
Juli
2023

50 Jahre Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Auszeichnung der besten hessischen Spurensucherinnen und Spurensucher im Landtag

Im Jahr 1973 gegründet, ist der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten heute der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland. Auch am aktuellen Wettbewerb der Körber-Stiftung, unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, nahmen wieder viele junge Spurensucherinnen und Spurensucher aus Hessen teil. „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“ – unter diesem Motto beteiligten sich 435 Kinder und Jugendliche mit 106 Beiträgen am Landeswettbewerb. Die besten Beiträge wurden heute im Landtag in Wiesbaden ausgezeichnet. Gastgeberin und Landtagspräsidentin Astrid Wallmann, Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und das Vorstandmitglied der Körber-Stiftung Dr. Thomas Paulsen würdigten die Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.  

Dieser Wettbewerb ist so besonders, weil er junge Menschen ermutigt, in der eigenen Familie und Lebenswelt Geschichte selbst zu erforschen.
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann sagte: „Wir feiern dieses Jahr den fünfzigsten Geburtstag des Wettbewerbs, der zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist. Das ist vor allem Ihnen zu verdanken: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Körber-Stiftung, den beratenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, den Jurorinnen und Juroren, den Tutorinnen und Tutoren – und ganz besonders natürlich all den vielen Kindern und Jugendlichen, die sich seit 1973 mit großer Leidenschaft und Neugierde auf historische Spurensuche begeben haben. Ihnen allen möchte ich im Namen der Abgeordneten des Landtages danke sagen und natürlich ganz besonders den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern gratulieren.“ Die Landtagspräsidentin betonte: „Dieser Wettbewerb ist so besonders, weil er junge Menschen auffordert und ermutigt, in der eigenen Familie und Lebenswelt Geschichte selbst zu erforschen und zu entdecken. So kann sich bei heranwachsenden Menschen besonders gut das herausbilden, was es braucht, um gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen für unsere Gesellschaft erkennen und meistern zu können: ein historisches Bewusstsein.“

Podcasts, Filme, Comics, Ausstellungen oder sogar Stadtrundgänge per App

Die Kinder und Jugendlichen behandelten in ihren Beiträgen unter anderem die Themen „Obdachlosigkeit in Marburg“, „Stadtplanung im Nationalsozialismus“ oder „die Enteignungen von Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit“. Dabei präsentierten die Jugendlichen ihre Ergebnisse in Form von Podcasts, Filmen, Comics, Ausstellungen oder sogar Stadtrundgängen per App.

In Hessen wurden 17 Landes- und 17 Förderpreise vergeben. Außerdem durfte sich das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium aus Gießen über die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung als landesbeste Schule freuen. 28 Schülerinnen und Schüler aus Kassel, die sich mit dem Leben der Kelten am Hohen Dörnberg beschäftigt haben, erhielten außerdem einen Preis über 1.000 Euro für den besten Gruppenbeitrag in Hessen.

Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz „Mit dem Motto ‚Wohnen hat Geschichte‘ macht sich der diesjährige Wettbewerb ein essentielles Grundbedürfnis zum Thema. Über die materiellen Gegebenheiten hinaus ist das Wohnen ein Spiegelbild unserer sozialen Verhältnisse und bietet spannende Erkenntnisse und Entwicklungen. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern für den Sieg in diesem interessanten Wettbewerb und glaube daran, dass sie mit ihrem Engagement und ihrer Neugier die persönliche Geschichte ihres Lebens erfolgreich gestalten werden.“

Mit dem Motto ‚Wohnen hat Geschichte‘ macht sich der diesjährige Wettbewerb ein essentielles Grundbedürfnis zum Thema.
Kultusminister Prof. Dr. Lorz

Dr. Thomas Paulsen, Mitglied im Vorstand der Körber-Stiftung sagte: „Kinder und Jugendliche müssen die eigene Geschichte kennen, um sich selbst ein Bild davon zu machen. Gerade in Zeiten, in denen Demokratien in Europa und auf der ganzen Welt bedroht sind, ist ein offener Umgang mit der eigenen Geschichte besonders wichtig. Die kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte durch die Spurensuche von Schülerinnen und Schülern vor Ort oder in der eigenen Familiengeschichte zeichnet den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten seit 50 Jahren aus.“

Kinder und Jugendliche müssen die eigene Geschichte kennen, um sich selbst ein Bild davon zu machen.
Dr. Thomas Paulsen, Mitglied im Vorstand der Körber-Stiftung

Hintergrund

Der Wettbewerb wurde vor 50 Jahren auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Hamburger Stifters Kurt A. Körber ins Leben gerufen. Der Wettbewerb hat das Ziel, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte zu wecken, Selbstständigkeit zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. In einem zweijährigen Turnus beginnt der Wettbewerb jeweils am 1. September, Einsendeschluss ist der 28. Februar. Die besten Preisträger aus den einzelnen Bundesländern werden vom Bundespräsidenten im November im Schloss Bellevue empfangen und können außerdem am Auswahlverfahren für die Aufnahme in die „Studienstiftung des deutschen Volkes“ teilnehmen.