Der 1. Dezember ist ein ganz besonderer Tag für Hessen, denn dieser Tag ist hessischer Verfassungstag.
Doch was ist überhaupt ein Verfassungstag?
1946 trat die hessische Verfassung in Kraft, nachdem die Bürgerinnen und Bürger Hessens in einer Volksabstimmung am 29. Oktober für den Verfassungsentwurf gestimmt hatten.
Seit 1965 wird traditionell an diesem Tag die Wilhelm Leuschner-Medaille verliehen. Persönlichkeiten, die sich durch ihr Engagement für den Fortbestand von Freiheit, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit ausgezeichnet haben, werden mit dieser Medaille geehrt. Die Wilhelm Leuschner-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Landes Hessens und wurde von dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn zum 20. Todestag Wilhelm Leuschners gestiftet. Unter den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern waren u.a. Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck und der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke.
Doch wer ist Wilhelm Leuschner und warum werden Persönlichkeiten, die sich für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit einsetzen, mit einer Medaille, die seinen Namen trägt, geehrt?
Wilhelm Leuschner war von 1928 bis 1933 hessischer Innenminister und überzeugter Demokrat. Er engagierte sich schon in jungen Jahren in Gewerkschaften und war parteipolitisch in der SPD aktiv. Außerdem war Wilhelm Leuschner eine zentrale und wichtige Persönlichkeit im Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wurde Leuschner verhaftet, zum Tode verurteilt und am 29. September 1944 hingerichtet.