
Über hundert Jugendliche aus verschiedenen Schulen und Jugendinstitutionen Hessens kamen heute in den Hessischen Landtag, um am Workshop zum Projekt „Hessen in guter Verfassung“ der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung teilzunehmen.
Peter von Unruh, Direktor beim Hessischen Landtag, hieß die Teilnehmer im Plenarsaal willkommen. "Heute vertreten Sie hier Ihre Generation", mahnte er die Schülerinnen und Schüler. Es sei das erste Mal, dass sich in dieser Größenordnung Schüler und Abgeordnete austauschten.
Auch der Direktor der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung (HLZ), Dr. Alexander Jehn, betonte die Bedeutung der heutigen Veranstaltung. "Leitplanken sind dazu da, die Richtung vorzugeben", wandte er sich an die Teilnehmer, "das kennen Sie vielleicht schon von der Führerscheinprüfung". Die Hessische Verfassung sei eine Sammlung von solchen Leitplanken, die helfe, die Orientierung zu behalten.
Anschließend setzten sich die Schülerinnen und Schüler in fünf Gruppen zu unterschiedlichen Themenkreisen der Hessischen Verfassung zusammen und erarbeiteten ihre Vorschläge.
Nach der Mittagspause berichteten sie von ihren Ergebnissen im Plenum. Der Vorsitzende der Enquetekommission „Verfassungskonvent zur Änderung der Verfassung des Landes Hessen“, Jürgen Banzer, und Vertreter aller im Landtag vertretenen Fraktionen stellten sich Fragen der Teilnehmer und nahmen Stellung zu den Vorschlägen.
Der Hintergrund des Austauschs zwischen Jugendlichen und Politikern zur geplanten Verfassungsänderung ist folgender: Am 17.12.2015 wurde vom Hessischen Landtag die Enquetekommission „Verfassungskonvent zur Änderung der Verfassung des Landes Hessen“ eingesetzt und hierbei auch eine Beteiligung von hessischen Schülerinnen und Schülern vorgesehen. Die Hessische Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) hat hierfür 20 Workshops mit dem Titel „Hessen in guter Verfassung“ durchgeführt. Die teilnehmenden Schulen schickten heute ihre Delegierten in den Landtag, um der Enquetekommission die Vorschläge gebündelt zu unterbreiten.
Die Schülerinnen und Schüler begrüßten einhellig die Möglichkeit zur Mitwirkung an diesem wichtigen Prozess. Sie forderten, diese aktive Mitwirkung auf andere politische Unternehmungen auszuweiten. "Wenn man mitwirken kann, fühlt man sich auch wichtig genommen und interessiert sich für Politik", erklärte ein Teilnehmer begeistert.