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Die Illustration zeigt eine kaputte Zeitmaschine im Plenarsaal des Hessischen Landtages.

„Politische Bildung stärkt die Demokratie und macht sie wehrhaft“

Hessischer Landtag startet neue Bildungsangebote

Mit zwei neuen Bildungsformaten wird der Hessische Landtag in das neue Schuljahr gehen. Eines macht das Parlament in den Regionen digital erlebbar, ein anderes nimmt bestimmte Zielgruppen bei einer spielerischen Zeitreise in den Fokus.

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) sagt zur Bedeutung politischer Bildung: „Demokratien stehen weltweit unter Druck. Die politische Streit- und Gesprächskultur durchläuft einen Wandel; Hass und Hetze haben vielfach Einzug in den Diskurs gehalten. Hier setzen wir mit unseren neuen Bildungsformaten an. Eine informierte und engagierte Zivilgesellschaft bildet die Grundlage einer wehrhaften Demokratie.“

Das „Planspiel digital“ ist konzipiert für Gruppen ab zwölf Personen und kann nach einer kurzen Online-Schulung der Lehrkräfte eigenständig in Schulen oder Vereinen durchgeführt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schlüpfen in die Rolle von Abgeordneten und bringen ein eigenes Gesetz auf den Weg. Das Programm begleitet dabei die Teams durch die einzelnen Phasen der Gesetzgebung.

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Schülerinnen arbeiten in einer Arbeitsgruppe zusammen.
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Ein Lehrer bespricht sich mit seinen Schülerinnen.

Das zweite Angebot, die Landtagszeitreise „Lost in Time“, richtet sich vorwiegend an Schülerinnen und Schüler beruflicher Schulen sowie von Haupt- und Realschulen. Ausgestattet mit Tablets begeben sie sich auf eine interaktive Zeitreise durch das Plenargebäude und erkunden ebenfalls die historischen Räume. Dabei erfahren sie vieles über die Geschichte des Hessischen Landtages und seine politische Bedeutung. 

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Die Illustration zeigt Joschka Fischer, den damaligen Umweltminister Hessens, in einem historischen Salon. Neben ihm steht die Zeitmaschine.
Der ehemalige hessische Umweltminister Joschka Fischer mit der Zeitmaschine
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Die Illustration in schwarz-weiß zeigt eine historische Plenarsitzung im Musiksaal des Hessischen Landtages.
Erste Plenarsitzung des Hessischen Landtages im Jahr 1946 in den historischen Räumen des Wiesbadener Stadtschlosses

Susanne Baier, stellvertretende Bereichsleiterin Politische Bildung, sagt: „Mit der Erweiterung unseres Angebots tragen wir der hohen Nachfrage Rechnung und geben Schulen und Vereinen von Bad Karlshafen bis Bensheim die Möglichkeit, den Landtag zu sich zu holen und in die Rolle von Abgeordneten zu schlüpfen. Mit dem zweiten Angebot, ‚Lost in Time‘, können Schülerinnen und Schüler den Landtag auf eine spielerische Weise erkunden, die leicht in den Geschichts- oder PoWi-Unterricht zu integrieren ist.“ 

Parlamentspräsidentin Wallmann sagt weiter: „Wir als Hessischer Landtag möchten dazu beitragen, dass sich schon junge Menschen mit Fragen der Demokratie auseinandersetzen, Regeln und Abläufe kennenlernen und erfahren, wie sie aktuelle Themen in politische Prozesse einbringen. Auf diesem Weg lernen die Jugendlichen, die Möglichkeiten und Chancen zu nutzen, die sich in einer Demokratie bieten, und gleichzeitig die Position des Gegenübers zu respektieren.“

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Landtagspräsidentin spricht in Mikrofon, daneben zwei weitere Personen
Pressesprecher Benjamin Holler, Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und Susanne Baier, stellvertretende Bereichsleiterin Politische Bildung
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vier Jugendliche vor Laptop beim Planspiel Lost in time
Jugendliche bei der Landtagszeitreise „Lost in Time“ in den historischen Räumen des Stadtschlosses

Politische Bildung im Hessischen Landtag in Zahlen

Der Hessische Landtag bietet sowohl Führungen als auch die Möglichkeit zu Plenarbesuchen sowie Formate zur politischen Bildung an. Im vergangenen Jahr nahmen rund 10.000 Besucherinnen und Besucher am Plenum teil; zu Führungen kamen etwa 8.800 Personen in den Landtag.

Speziell an Kinder und Jugendliche richten sich bislang verschiedene Planspiele, Seminare und Dialogveranstaltungen, die größtenteils direkt vor Ort im Landtagsgebäude, aber auch in den Schulen durchgeführt werden. Darüber hinaus konzipiert und organisiert der Landtag gemeinsam mit unterschiedlichen Kooperationspartnern regelmäßig weitere Veranstaltungen wie etwa den Landesjugendkongress HOP!, das Landesfinale von „Jugend debattiert“ oder Workshops zur Antisemitismusprävention.

Mit allen Bildungsformaten erreichte der Hessische Landtag 2024 mehr als 20.000 Personen im Vergleich zu rund 11.000 Personen zwei Jahre zuvor. Schülerinnen und Schüler machen etwa ein Drittel aller Besucher im Landtag aus. Unter den weiterführenden Schulen dominieren bisher Gymnasien und Gesamtschulen. 

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