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Pflege geht uns alle an

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann besucht zum Internationalen Tag der Pflege das AGAPLESION HEIMATHAUS

Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai hat die Hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Hessen, Carsten Tag, das AGAPLESION HEIMATHAUS in Darmstadt besucht. Sie bedankte sich bei den Verantwortlichen der Diakonie und der Einrichtung sowie bei den Pflegekräften für ihre Arbeit und kam mit Mitarbeitenden und Bewohnern ins Gespräch. 

Parlamentspräsidentin Astrid Wallmann sagte: „In der Pflege zu arbeiten bedeutet an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr im Einsatz für andere zu sein – auch an Wochenenden und Feiertagen, wenn viele Beschäftigte frei haben. Diese Arbeit ist grundlegend für unsere Gesellschaft und verdient unser aller Wertschätzung. Ich bin dankbar für das Aufeinandertreffen mit jungen Menschen, die als duale Studenten ihren Weg in die Pflege gefunden haben. Mich beeindruckt ihr Anspruch an Fürsorge, Qualität und Menschlichkeit.“ 

Pfarrer Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, erklärte: „Wir müssen dringend Pflegekräfte in ihrer täglichen Arbeit entlasten. Allein die bürokratischen Anforderungen wie z.B. amtliche Meldeverfahren, umfangreiche Prüfverfahren durch verschiedene externe Stellen sowie Dokumentationsarbeiten kosten im Schnitt 42 Prozent der Arbeitszeit einer Pflegekraft. Dies ist eine Verschwendung der kostbaren Ressource „Pflegekraft“. Auch aufgrund des exorbitanten Arbeitskraftmangels in der Pflege heute und in Zukunft müssen wir gegensteuern. Nach dem Grundsatz „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ muss in Digitalisierung investieren und Bürokratie abgebaut werden. Hierbei muss das Land die Einrichtungen unterstützen.“

Bernhard Pammer, Geschäftsführer AGAPLESION WOHNEN UND PFLEGEN SÜD gGmbh: „Neben der Notwendigkeit einer wirklich wirksamen Entbürokratisierung bei der Dokumentation brauchen die Träger planbare und verlässliche Rahmenbedingungen, die stets auch an die jeweiligen Realitäten angepasst werden - so z.B. die Refinanzierung von Leiharbeitskräften, die eingesetzt werden, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten oder eine realistisch angepasste Refinanzierung der Investitionskosten.
Wenn dann noch verbindliche Fristen für die Bearbeitung und Bescheidung von Höherstufungs- oder Sozialhilfeanträgen eingeführt werden, wird damit die Insolvenzgefahr vieler Pflegeeinrichtungen stark verringert.“

Kampagne #PflegeGehtUnsAlleAn der Diakonie Hessen

Unsere Gesellschaft verändert sich: Der Altersdurchschnitt steigt glücklicherweise, der Anteil Alleinlebender teils ohne familiäre Strukturen nimmt zu und immer mehr Menschen haben im hohen Alter einen Pflegebedarf. Gleichzeitig ergreifen immer mehr Menschen den Pflegeberuf, es gehen aber auch viele Pflegekräfte in Rente – bis 2030 sind es mindestens 20%. Dies führt zu einem deutlichen Erweiterungs- und Ersatzbedarf in der Altenhilfe und Krankenpflege allein in Hessen von circa 41.000 Vollzeitstellen. Die Eigenanteile für die Pflege sind hoch. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen wissen nicht mehr, wie sie ihren Alltag bewältigen sollen. Unser Gesundheits- und Pflegesystem ist am Limit. Eine Reform ist unvermeidlich, doch es geschieht nicht genug. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, startet die Diakonie Hessen eine eigene Pflegekampagne unter dem Titel #PflegeGehtUnsAlleAn mit verschiedenen SocialMedia-Aktivitäten und einer eigenen Podcast-Reihe zur Gesundheitsreform. Weitere Informationen auf www.diakonie-hessen.de

Hintergrund

Der Ersatzneubau des AGAPLESION HEIMATHAUS wurde 2022 an einem traditionsreichen Standort im Darmstädter Stadtteil Bessungen eröffnet: Von 1927 bis 1971 stand hier das Mutterhaus der Schwesternschaft des Hessischen Diakonievereins. 1974 bis 2022 befand sich auf dem Gelände das „alte“ Gebäude des Heimathauses. Ziel des Hauses ist es, in einer Atmosphäre von Zuwendung und Geborgenheit die Eigenständigkeit der Bewohner zu erhalten und aktiv zu fördern. Es ist uns ein besonderes Anliegen, jeden Menschen, der bei uns ein neues Zuhause findet, ganzheitlich mit seinen Wünschen und Bedürfnissen, seiner Geschichte und seinen sozialen, religiösen und kulturellen Bezügen wahrzunehmen. In der Einrichtung versorgen 74 Mitarbeiter 127 Bewohner in der vollstationären Pflege und 6 Bewohner in der Tagespflege.

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