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Ilwad Elman und Astrid Wallmann sitzen vor Schulkindern an einem kleinen Tisch  in der Aula der Schule.
07
März
2023

Astrid Wallmann und Ilwad Elman besuchen die Ziehenschule in Frankfurt

„Unsere Vision von einer besseren Welt kann nur Realität werden, wenn wir sie mit anderen teilen.“

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und die Preisträgerin des Hessischen Friedenspreises Ilwad Elman besuchen die Ziehenschule in Frankfurt.

Am Mittwoch wird die somalisch-kanadische Friedens- und Menschenrechtsaktivistin llwad Elman in Wiesbaden mit dem Hessischen Friedenspreis der Albert Osswald-Stiftung für das Jahr 2022 ausgezeichnet. Heute besuchte sie gemeinsam mit Landtagspräsidentin Astrid Wallmann die Ziehenschule in Frankfurt und tauschte sich mit Oberstufenschülerinnen und -schülern über ihre Arbeit und die Situation in ihrer Heimat Somalia aus, in der seit über 30 Jahren Bürgerkrieg herrscht.  

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann erklärte: „Ilwad Elman widmet sich mit ganzer Kraft einem friedlichen und gerechten Somalia. Sie kümmert sich etwa um die Opfer von sexueller Gewalt, um die Reintegration von ehemaligen Kindersoldaten und um eine bessere Bildung für Mädchen und Jungen. Der Mut und die Courage mit der Ilwad Elman sich für den Frieden und ihre Mitmenschen einsetzt, ist uns allen ein Vorbild. Solche Vorbilder sind auch und gerade für junge Menschen wichtig. Der Austausch mit Schülerinnen und Schülern der Ziehenschule war deshalb ein ganz besonders spannendes und wertvolles Treffen, bei dem einmal mehr deutlich wurde: Unsere Vision von einer besseren Welt kann nur Realität werden, wenn wir sie mit anderen teilen.“

Für Jugendliche, die ihresgleichen in herkömmlichen Führungsrollen meist nicht vertreten sehen, sind Austauschmöglichkeiten wie der heutige Schulbesuch ein wichtiges Zeichen. Nur so können Barrieren eingerissen und gemeinsam an einer besseren Zukunft gearbeitet werden, in der alle ihr volles Potenzial entfalten und Führungsverantwortung übernehmen können.
Ilwad Elman

Ilwad Elman sagte bei ihrem Besuch an der Ziehenschule: „Mir ist bewusst, dass mir als Young Leader mit der Verleihung dieses prestigeträchtigen Preises eine Vorbildfunktion zukommt. Junge Menschen sollten – ungeachtet ihres ethnischen Hintergrunds – jetzt und in Zukunft zu Führungspersönlichkeiten beziehungsweise Change-Makern aufblicken können, in denen sie sich selbst wiedererkennen. Mein verstorbener Mentor, seine Exzellenz Herr Kofi Annan, war der Meinung: ‚Man ist nie zu jung, um zu führen‘ – das hat der heutige Schulbesuch einmal mehr bewiesen. Die Schülerinnen und Schüler haben mich mit ihrem Wissen und ihren Ideen wirklich nachhaltig bewegt und beeindruckt. Ich hoffe, dass meine Geschichte sie umgekehrt ebenso inspirieren konnte. Für Jugendliche, die ihresgleichen in herkömmlichen Führungsrollen meist nicht vertreten sehen, sind Austauschmöglichkeiten wie der heutige Schulbesuch ein wichtiges Zeichen. Nur so können Barrieren eingerissen und gemeinsam an einer besseren Zukunft gearbeitet werden, in der alle ihr volles Potenzial entfalten und Führungsverantwortung übernehmen können.“

Das heutige Treffen mit Ilwad Elman wird einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Begegnung macht uns allen Mut, sich für eine friedliche Welt stark zu machen.
Christiane Rogler, Schulleiterin der Ziehenschule

Die Schulleiterin der Ziehenschule, Christiane Rogler, sagte: „Es ist uns eine Ehre, dass Ilwad Elman, die Preisträgerin des Hessischen Friedenspreises, die Ziehenschule besucht und mit unseren Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommt. Zu unserem Auftrag als Hessische Europaschule gehört es auch, sich mit den Herausforderungen einer globalisierten Welt auseinanderzusetzen. Die persönliche Begegnung mit dieser beeindruckenden, mutigen Frau ermöglicht es den jungen Menschen nachzufragen, und Ilwad Elmans Vision einer besseren Welt verstehen zu können. Das Gespräch gibt uns viele Denkanstöße. Ilwad Elman hat den Mut, Dinge anders zu betrachten und etwas Neues zu wagen. Das heutige Treffen mit Ilwad Elman wird einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Begegnung macht uns allen Mut, sich für eine friedliche Welt stark zu machen.“

Zur Person: IIwad Elman

llwad Elman wurde am 22.12.1989 in der Hauptstadt Somalias (Mogadischu) geboren. Die Familie emigrierte in den 1990er Jahren vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat nach Kanada, wo llwad und ihre Schwestern aufwuchsen. Die heute 33-jährige kehrte 2010 nach Somalia zurück. Im Bürgerkrieg Somalias verstarb ihr Vater und eine ihrer Schwestern. Auch sie setzten sich für Frieden und Menschenrechte ein. Ihr Vater gründete die Nichtregierungsorganisation Elman Peace and Human Rights Center, die IIwad Elman seit ihrer Rückkehr gemeinsam mit ihrer Mutter weiterführt. Die Organisation setzt sich ganz besonders für die Förderung des Friedens und den Schutz von Minderheiten ein. So engagiert sich IIwad Elman beispielsweise für die Entwaffnung, Rehabilitierung und Reintegration von Kindersoldaten und kümmert sich um auf Mädchen und Jugendliche ausgerichtete Bildungsprogramme. IIwad Elman ist Mitbegründerin von Sister Somalia, dem im Jahr 2010 gegründeten ersten Krisenzentrum zur Betreuung von Vergewaltigungsopfern in Somalia. Durch ihre Arbeit hatte sie maßgeblichen Anteil an der Verabschiedung des ersten Gesetzes, das sich in Somalia mit Sexualstraftaten befasst. llwad Elman wurde im Jahr 2020 mit dem Deutschen Afrika-Preis geehrt. Im vergangenen Jahr erhielt sie den „Alternativen Nobelpreis“ (Right Livelihood Award). Das Magazin Forbes zählte IIwad Elman im Jahr 2020 zu den 50 einflussreichsten Frauen Afrikas.