
„80 Jahre Hessen bedeuten 80 Jahre gute Beziehungen“
Präsidium des Landtages besucht Lucius D. Clay Kaserne
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann hat mit ihren Stellvertreterinnen und Stellvertretern das Hauptquartier der U.S. Army für Europa und Afrika in Wiesbaden-Erbenheim besucht. Das Treffen mit den Vertretern der amerikanischen Streitkräfte fiel auf den Vortag der Proklamation von Groß-Hessen durch die US-Militärregierung vor genau 80 Jahren.
Am 19. September 1945 wurde mit der Proklamation Nr. 2 das Land Hessen in seiner heutigen Gestalt ins Leben gerufen und somit der Grundstein für den demokratischen Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg gelegt. „Damit waren die entscheidenden Weichen gestellt für die positive Entwicklung unseres Landes in Freiheit, Wohlstand und Sicherheit“, sagte Parlamentspräsidentin Astrid Wallmann (CDU). Sie erinnerte an die Verabschiedung der Verfassung des Landes Hessen rund ein Jahr später am 1. Dezember 1946: „80 Jahre Hessen bedeuten deshalb zugleich auch 80 Jahre gute und intensiv gepflegte amerikanisch-hessische Beziehungen.“
Begleitet wurde Wallmann von den Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten Frank Lortz (CDU), Dr. Daniela Sommer (SPD) und Martina Feldmayer (Bündnis 90/Die Grünen).
Weiter sagte die Landtagspräsidentin: „Wir werden den Beitrag der Amerikaner zur Befreiung Europas von der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft nie vergessen und dieses historische Erbe in dankbarer Erinnerung behalten. Ebenso dankbar sind wir für die Initiierung und Unterstützung der Demokratisierung und des Wiederaufbaus unseres Landes nach 1945.“

Wallmann: „Verteidigungspolitik neu denken“
Bei dem Besuch wurden die aktuellen geopolitischen Herausforderungen angesprochen. „Nach einer lange andauernden Friedensperiode ist die Gewalt durch den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in ihrer ganzen Brutalität auf den europäischen Kontinent zurückgekehrt“, erinnerte Wallmann. Die russische Aggression einzudämmen und den Frieden in Europa wiederherzustellen und nachhaltig zu sichern, sei eine der drängendsten und wichtigsten Herausforderungen. „Gemeinsam mit unseren Partnern müssen wir die Sicherheits- und Verteidigungspolitik dafür neu denken und ausrichten“, so Wallmann. Dazu gehöre die Absicherung der NATO-Ostflanke und die Einsatzbereitschaft des Bündnisses.
Hintergrund
Am US-Stützpunkt in Wiesbaden sind etwa 20.000 Soldaten und Angehörige stationiert. Von dort aus koordiniert die U.S. Army ihre Einsätze in Europa und Afrika. Seit 2024 ist auf dem Gelände zudem das NATO-Kommando zur Koordinierung von Waffenlieferungen an die Ukraine sowie die Ausbildung ukrainischer Soldaten angesiedelt.