„Einigkeit und Recht und Freiheit sind ohne leidenschaftliches Engagement für die Demokratie nicht denkbar.“
Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober
Astrid Wallmann (CDU), Präsidentin des Hessischen Landtages und damit erste Repräsentantin des höchsten Verfassungsorgans in Hessen, äußert sich anlässlich des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober. In ihren Worten betont sie, wie wichtig es gerade in diesen Zeiten ist, sich für die Demokratie starkzumachen.
Die Landtagspräsidentin erklärt:
„Seit dem 3. Oktober 1990 ist Deutschland wiedervereint – in Einigkeit und Recht und Freiheit. Und deshalb ist der 3. Oktober der wichtigste gesamtdeutsche Feiertag. Er ist ein Tag der Freiheit und der Demokratie. Der 3. Oktober ist aber auch der Tag des Volkes. Denn es waren viele mutige Frauen und Männer in Ostdeutschland, die 1989 durch ihre friedliche Revolution erst den Weg in die Freiheit ebneten.
Die Wiedervereinigung ist für die Bundesrepublik Deutschland und damit auch für Hessen ein Glücksfall. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind Frieden, Freiheit und Demokratie bis zum heutigen Tag auch für uns Deutsche zu einem steten Begleiter geworden. Doch weder der Frieden und die Freiheit noch die Demokratie sind eine Selbstverständlichkeit. Besonders eindrücklich zeigt uns dies gegenwärtig der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der ebenso unsere Freiheit bedroht. Aber auch im Inneren unserer Gesellschaft gibt es Kräfte, die den Rechtsstaat und die Demokratie gefährden.
Wer der Demokratie den Rücken zuwendet, der blickt in das Gesicht totalitärer Regime. In den Jahren 1989 und 1990 haben viele Menschen in Ostdeutschland dem Unrechtsstaat der DDR durch die friedliche Revolution mutig die Stirn geboten und die Demokratie fest und entschlossen in den Blick genommen. Der 3. Oktober lädt uns somit auch dazu ein, offen zu fragen, was wir selbst – 32 Jahre nach der Wiedervereinigung – für die Demokratie in unserem Land tun können.
Es gibt viele Vorbilder in unserem Land, die sich für ihre Mitmenschen und die Demokratie einsetzen. Doch es kann nie genügend Freunde der Demokratie geben. Politisches und gesellschaftliches Engagement und das Eintreten für die Werte, die unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft stark und lebendig machen – das ist es, was es in diesen bewegten Zeiten ganz besonders braucht. Einigkeit und Recht und Freiheit sind ohne leidenschaftliches Engagement für die Demokratie nicht denkbar.
40 Jahre trennte die Mauer auch die Menschen in Hessen und Thüringen. In diesem Jahr findet am 3. Oktober in der Landeshauptstadt des Freistaates die offizielle bundesweite Einheitsfeier statt. Im Namen aller Abgeordneten darf ich deshalb den Menschen in Thüringen die herzlichen Grüße des Hessischen Landtages übermitteln. Die deutsche Wiedervereinigung hat auch die Geschichte unserer beiden Bundesländer spürbar positiv verändert. Aus durch eine Mauer getrennten Nachbarn wurden Freunde und Partner. Der rege Austausch und die sehr gute und freundschaftliche Zusammenarbeit auf so vielen Ebenen zeigt beispielhaft, wie gut die Einheit den Menschen in beiden Ländern bis heute tut. Unseren Freunden in Thüringen und den Gästen aus ganz Deutschland wünsche ich ein schönes und friedliches Bürgerfest.“