
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann gratuliert Jugendlichen beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
Fragen an die Geschichte lassen Ereignisse in neuem Licht erscheinen.
Bis hierhin und nicht weiter – Grenzen in der Geschichte: Unter diesem Motto haben Schülerinnen und Schüler ihre Recherchen und Referate, Filme und Aufsätze beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten eingereicht. Im Hessischen Landtag wurden nun die Landesbesten geehrt. Sie befassten sich unter anderem mit der deutsch-deutschen Teilung, der Nachkriegsgeschichte und Entwicklungen verschiedenster Epochen in den Regionen. Über 500 Jugendliche aus Hessen haben 175 Beiträge bei der Körber-Stiftung eingereicht, die den Wettbewerb zum 29. Mal ausgerufen hat.
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) gratulierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie sagte: „Der Geschichtswettbewerb regt junge Menschen dazu an, sich eingehender mit einem bestimmten historischen Thema zu beschäftigen. Dabei lernen sie nicht nur etwas über die Vergangenheit, sondern gewinnen auch Erkenntnisse, die sich auf unsere Zeit übertragen lassen. Indem wir immer wieder andere Fragen an die Geschichte stellen, erhalten wir neue Antworten oder sehen bekannte Ereignisse in einem neuen Licht.“ Die Parlamentspräsidentin rief die Jugendlichen auf, weiterhin offen, neugierig und voller Forschungsdrang zu sein, „denn dies ist die Grundlage sowohl für individuellen als auch gesellschaftlichen Wissensgewinn.“
Teilnehmerzahlen aus Hessen steigen
Bundesweit betrachtet war der diesjährige Geschichtswettbewerb mit 2.289 Beiträgen der erfolgreichste seit 30 Jahren. In Hessen stieg die Zahl mit 175 eingereichten Beiträgen ebenfalls deutlich an. Bei der Preisverleihung im Landtag wurden diesmal 19 Landes- und 19 Förderpreise vergeben.
Über die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung für die landesbeste Schule freute sich das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium in Gießen. Dort beschäftigten sich Teilnehmer unter anderem mit der Geschichte der Sorben in Deutschland, mit jüdischen Rechtsanwälten während der Zeit des Nationalsozialismus oder auch mit dem Konflikt eines Gießener Jugendzentrums in den 1970er Jahren mit dem damaligen Magistrat. Der Gruppenpreis ging an den Beitrag „40 Jahre Integrative Schule Frankfurt – Margarete-Steiff-Schule“, er ist mit 1.000 Euro dotiert.
Wettbewerbsleiterin Gabriele Woidelko von der Körber-Stiftung sagt: „Die Anzahl und die thematische Vielfalt der Beiträge beeindrucken uns sehr! Die hessischen Schülerinnen und Schüler haben ganz unterschiedliche Zugänge zum Thema „Grenzen“ gewählt, viele von ihnen haben ihre Arbeitsergebnisse in kreativen Formaten präsentiert. Generell ist Hessen eines der beitragsstärksten Bundesländer im aktuellen Wettbewerb, was wir dem großen Engagement von Lehrkräften und Teilnehmenden gleichermaßen verdanken. Sehr dankbar sind wir auch dem Landtag in Wiesbaden, wir freuen uns, auch in diesem Jahr wieder mit der Preisverleihung zu Gast sein zu dürfen.“
Hintergrund
Der Wettbewerb wurde vor 52 Jahren auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Hamburger Stifters Kurt A. Körber ins Leben gerufen. Der Wettbewerb hat das Ziel, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte zu wecken, Selbstständigkeit zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Die bundesweit 250 Landessieger haben die Chance auf einen der 50 Bundespreise. Die ersten fünf dieser Preisträger werden im November von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue in Berlin empfangen.