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Landtagspräsidentin Astrid Wallmann lehnt an einer roten Wand.

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann zum 9. November

Es gilt, die richtigen Lehren aus der Vergangenheit für die Zukunft zu ziehen und das zu bewahren, was für Demokratie, Freiheit und Frieden erreicht wurde.
Astrid Wallmann

Der 9. November gilt als ein „Schicksalstag“ der deutschen Geschichte und markiert zugleich die dunkelsten wie auch die hoffnungsvollsten Tage in der Historie unseres Landes. 

Daran erinnert Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann: „Der 9. November führt uns die wechselvolle Geschichte unseres Landes vor Augen. Während die Ereignisse der Jahre 1918 und 1989 Meilensteine der Demokratiegeschichte bilden und uns an die Werte von Demokratie und Freiheit erinnern, gedenken wir auch an die erschütternden Ereignisse im Jahr 1938 – gerade in diesen Zeiten, in denen wir wieder ein Aufflammen des Antisemitismus erleben. Das Jahr 1938 mahnt uns, dass wir jeglicher Form von Hass und Gewalt gegen jüdisches Leben entschieden entgegentreten müssen. Dies ist unsere fortwährende Verpflichtung.“ 

Bei den Novemberpogromen 1938 starben mehr als 1.000 Juden. 30.000 Menschen wurden verhaftet und verschleppt. Synagogen, jüdische Geschäfte, Wohnungen sowie Friedhöfe wurden zerstört und in Brand gesteckt.

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brennende Synagoge
Die brennende Kuppel der Synagoge am Michelsberg in Wiesbaden am Morgen des 10. November 1938
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Ruine der Synagoge
Die Grundmauerreste dienten während des Zweiten Weltkrieges als Löschwasserreservoir, später fand sich an dieser Stelle ein Parkplatz. Heute fließt der Stadtverkehr in Höhe der Coulinstraße über den ehemaligen Standort der Synagoge.

Astrid Wallmann über die Rolle der Erinnerungskultur

Weiter führt Astrid Wallmann aus: „Jüdinnen und Juden fühlen sich in unserer Gesellschaft nicht mehr sicher. Das ist beschämend und alarmierend zugleich. Dass dennoch Stimmen laut werden, die heutzutage einen „Schlussstrich“ hinsichtlich des Erinnerns an die Gräueltaten der Nazi-Zeit fordern, verhöhnt die Opfer des Nationalsozialismus und zeugt von nur schwer zu ertragender Ignoranz.“ 

„In der Erinnerungskultur liegt eine doppelte Verantwortung: Es gilt, die richtigen Lehren aus der Vergangenheit für die Zukunft zu ziehen und das zu bewahren, was für Demokratie, Freiheit und Frieden erreicht wurde“, so Astrid Wallmann.

Aktueller Hinweis

Am 25. November 2025 findet im Hessischen Landtag der Auftakt der Bildungsreihe Antisemitismus statt. Um 18 Uhr diskutieren dabei Prof. Dr. Eckart Conze, Philipps-Universität Marburg, und Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Goethe-Universität Frankfurt, über die Frage, welche Schlüsse wir im Kampf gegen Antisemitismus aus der Vergangenheit ziehen können.