Sommerreise: Astrid Wallmann besucht die Paulskirche in Frankfurt
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann besucht die Frankfurter Paulskirche und informiert sich über die Arbeit des Bürgervereins.
Die Frankfurter Paulskirche gilt als „Wiege der deutschen Demokratie“. Am 18. Mai 1848 tagte hier erstmals ein gesamtdeutsches Parlament. Im kommenden Jahr finden aus diesem Anlass die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum statt. Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) bereits in diesem Jahr die Paulskirche. Die Besichtigung der neuen und in Teilen interaktiven Ausstellung sowie ein Austausch mit dem Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V. und Frankfurts Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) standen dabei auf dem Programm.
Die Landtagspräsidentin würdigte die Arbeit des vor rund zwei Jahren gegründeten Bürgervereins: „Den Demokratieort Paulskirche mit zu entwickeln und mit der eigenen Arbeit auch einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie in unserem Land zu leisten – dies hat sich der Bürgerverein auf die Fahnen geschrieben. Unsere Demokratie braucht wahre Freunde. In diesen bewegten Zeiten ganz besonders. Die Mitglieder des Bürgervereins sind wahre Freunde der Demokratie. Ich wünsche Ihrem noch jungen Verein, dass sich noch viele weitere Freunde der Demokratie Ihnen anschließen. Für Ihr großes ehrenamtliches Engagement möchte ich Ihnen auch im Namen des Hessischen Landtages ausdrücklich danken.“
Weiter sagte Astrid Wallmann: „Die Frankfurter Paulskirche ist ein nationales Symbol für Freiheit, Einheit und Demokratie in Deutschland. Gerade die Geschichte der ersten frei gewählten Nationalversammlung lehrt uns, wie zerbrechlich die Demokratie ist. Wir müssen sie und ihre Werte deshalb gemeinsam bewahren und dann, wenn es notwendig ist, auch entschieden verteidigen. Der hohe Wert unserer demokratischen Verfassung, auf der unsere Gesellschaft fußt, muss auch im Alltagsleben den Menschen in unserem Land immer wieder neu vermittelt werden. Zentralen Demokratieorten, wie der Frankfurter Paulskirche, kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu. Sie sollen ‚lebendig‘ sein und die Menschen einladen, die Geschichte der Demokratie hautnah zu erleben.“
Die Landtagspräsidentin begrüßte in diesem Zusammenhang die Idee eines Hauses der Demokratie in Frankfurt. Hierfür setzt sich auch der Bürgerverein ein. Die Umsetzung des Vorhabens ist den Mitgliedern ein zentrales Anliegen. Geplant sind des Weiteren Veranstaltungen zu Themen zentraler Fragestellungen der Demokratie. Die historisch-politische Bildung liegt dem Bürgerverein am Herzen. In den Veranstaltungen wird die Geschichte der Nationalversammlung beleuchtet und die Frage gestellt, welche Rückschlüsse Politik und Gesellschaft daraus für die heutige Stärkung der Demokratie ziehen können.
Frankfurts Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg sagte: „Die Paulskirche steht für das unverbrüchliche Streben nach Demokratie, nach Freiheit und Menschenrechten. Im Jubiläumsjahr wollen wir die Demokratiebewegungen in Frankfurt und darüber hinaus feiern. Wir wollen dass die vielfältige Stadtgesellschaft sich in diesem Demokratieort wiederfindet und das Symbol Paulskirche zu ihrem eigenen macht.“
Die Vorsitzende des Bürgervereins Demokratieort Paulskirche, die ehemalige Bundestags- und Landtagsabgeordnete Bettina Wiesmann, sagte: „Als Vorsitzende des Bürgervereins Demokratieort Paulskirche e.V. freue ich mich sehr, dass die Hessische Landtagspräsidentin auf ihrer ersten Sommertour im neuen Amt gleich an der Frankfurter Paulskirche Station machte und auch unseren Verein besuchte. Unser Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Dieter Hein hat die Präsidentin, zusammen mit dem Kurator Philipp Sturm, gern durch die neue Ausstellung in der Rotunde geführt. Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen Uta Rasche und Ansgar Kemmann haben wir uns über den anschließenden Austausch im Beisein der Frankfurter Bürgermeisterin gefreut. Kernanliegen des Bürgervereins ist es, unsere Verfassungsordnung gegen äußere und innere Bedrohungen, z.B. durch Extremisten und Staatsfeinde, aber auch im Angesicht von Politikverdrossenheit und demokratischer Apathie, zu verteidigen und zu stärken. Dazu wollen wir die Geschichte unserer Demokratie mit ihren Traditionslinien und ihren Brüchen am Gedenkort Paulskirche lebendig halten und zur Diskussion stellen - zunächst im Rahmen des 175. Jubiläums der Paulskirchenversammlung 2023/24. Das geplante Haus der Demokratie soll ein Ort der historisch-politischen Bildung und kritischen Reflexion werden, der auf Dauer und weit über Frankfurt hinaus die Demokratie schützt, stärkt und zu ihrer Weiterentwicklung in Europa beiträgt.“
Die Landtagspräsidentin überreichte bei ihrem Besuch der Vorsitzenden für die weitere Vereinsarbeit eine finanzielle Unterstützung aus Lottomitteln der Kanzlei des Hessischen Landtages über 500 Euro.
Heimat einer Dauerausstellung
Die Paulskirche wird heute als Ausstellungs-, Versammlungs- und Gedenkort genutzt. Die Dauerausstellung „Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit" wurde kürzlich neu gestaltet. Die digitale Ausstellung präsentiert unter anderem die wechselvolle Baugeschichte der historischen Paulskirche und des gegenwärtigen Gebäudes. Und sie bietet ebenso einen Überblick zur Frankfurter Nationalversammlung und deren Verfassungsgeschichte. Die Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
„Mit der neuen Dauerausstellung wird die Paulskirche zu einem noch spürbareren Ort deutscher Demokratiegeschichte. Hier bekommen die Besucherinnen und Besucher den Wert, aber auch die Zerbrechlichkeit der Demokratie intensiv vermittelt. Die Geschichte der Nationalversammlung hält auch für uns heute wichtige Erkenntnisse bereit. Gerade deshalb lege ich allen einen Besuch dieser Ausstellung ans Herz“, so die Landtagspräsidentin.