Sommerreise: Astrid Wallmann besucht soziales Wohnprojekt in Rüdesheim
„Der Mensch und seine Würde stehen im Mittelpunkt des Campus Freistil. Das soziale Wohnprojekt ist in Hessen einmalig.“
Auf ihrer Sommerreise hat Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) das inklusive Wohnprojekt Campus Freistil in Rüdesheim besucht. Hier leben gegenwärtig rund 60 Menschen in ihren privaten Wohnungen und doch gibt es auf dem Campus eine ganz besondere Gemeinschaft. Herzstück der Anlage ist ein „Inklusiver Treffpunkt“. „Seniorinnen und Senioren, Studierende und Menschen mit Beeinträchtigungen leben im Campus Freistil nicht nur Wand an Wand. Sie leben miteinander und unterstützen einander. Das Wohnprojekt zeigt auf ganz wunderbare Weise wie gesellschaftliche Integration und Inklusion erfolgreich gelingen kann. Der Mensch und seine Würde stehen im Mittelpunkt des Campus Freistil. Das soziale Wohnprojekt ist in dieser Form in Hessen einmalig“, sagte Astrid Wallmann.
Auf die Beine gestellt hat das außergewöhnliche Modellprojekt, das vom Land Hessen gefördert wird, das Ehepaar Andel und Günter Glock aus Geisenheim. Der eigene Sohn mit einer körperlichen Beeinträchtigung gab den Anstoß für die Idee. Ihrem Sohn wollten die Eltern ein selbstbestimmtes Leben auch fernab des eigenen Elternhauses ermöglichen. Nach vielen Jahren des persönlich intensiven Einsatzes für das Projekt sind seit diesem Jahr alle Wohnungen auf dem Campus bewohnt. Rund 60 Menschen finden hier ein Zuhause. Und es sollen noch mehr werden: Kommendes Jahr wird eine stationäre Einrichtung eröffnet, in der Kinder und Jugendliche mit ihren geistig beeinträchtigten Eltern leben können – eingebunden in die inklusive Gemeinschaft am Campus. Auch eine Tagespflege ist derzeit im Aufbau. Teil des Campus Freistil ist bereits heute die Scivias Caritas, die sich als katholischer Träger auf dem Campus in zwei ambulanten Wohneinheiten um Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen kümmert.
Landtagspräsidentin Wallmann: „Ich möchte allen Beteiligten, die am Gelingen des Campus Freistil mitwirken, ausdrücklich danken. Allen voran gilt der Dank dem Ehepaar Glock, die einige Hürden überwinden mussten, um ihre Idee eines inklusiven Wohnraumes zu verwirklichen. Ihr sozialer Einsatz ist für uns alle ein Vorbild und er zeigt, das gelebte Inklusion gelingen kann, wenn wir bereit sind, entsprechendes dafür zu tun. Menschen wie Sie, liebes Ehepaar Glock, verdienen unseren höchsten Respekt, Sie verdienen aber auch unsere tatkräftige Unterstützung. Nur so kann gelingen, was dringend notwendig ist: dass der Campus Freistil in unserem Land viele Nachahmer-Projekte findet.“
Finanzielle Unterstützung aus Lottomitteln des Hessischen Landtages
Das Ehepaar Andel und Günter Glock erklärte anlässlich des Besuches der Landtagspräsidentin: „Der Besuch unserer hessischen Landtagspräsidentin, Frau Astrid Wallmann, hat uns sehr gefreut, insbesondere ihr Wunsch, die Bewohner des inklusiven Wohnprojektes Campus Freistil persönlich kennen zu lernen. Ihr Interesse daran, ob und wie sich gleichberechtigte auf gegenseitiger Hilfe, Toleranz und Gemeinschaft beruhende Teilhabe im Lebensbereich ‚Wohnen‘ konzeptionell und baulich umsetzen lässt, weckt Zuversicht, dass sich auch im politischen und gesellschaftlichen Umfeld die Rahmenbedingungen für neue, innovative Wohnformen verbessern. Mit unserem Projekt geben wir gerne ein Beispiel.“
Astrid Wallmann überreichte bei ihrem Besuch dem in Rüdesheim ortsansässigen gemeinnützigen Verein Rüd-Aktiv eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 500 Euro aus Lottomitteln der Kanzlei des Hessischen Landtages. Der Verein betreibt den inklusiven Treffpunkt auf dem Campus Freistil. Der Treffpunkt steht auch allen Bürgerinnen und Bürgern aus Rüdesheim und der Umgebung offen.
„Gelebte Inklusion bedeutet ein Leben in Würde und damit ein möglichst selbständiges, unabhängiges Leben in der Gemeinschaft, ohne einsam zu sein. Das Thema geht uns alle an. Und deshalb dürfen wir in der Gesellschaft davor nicht die Augen verschließen. Der Campus Freistil und die dort geleistete Arbeit ist ein positives Beispiel, wie moderne Inklusion gelingen kann“, so die Landtagspräsidentin.