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Ilwad Elman
13
Februar
2023

Der Hessische Friedenspreis 2022 geht an Ilwad Elman

Die somalisch-kanadische Friedens- und Menschenrechtsaktivistin llwad Elman erhält den Hessischen Friedenspreis der Albert Osswald-Stiftung für das Jahr 2022. Das gab Parlamentspräsidentin Astrid Wallmann gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis, dem früheren Landtagspräsidenten und Staatsminister a.D. Karl Starzacher sowie Kuratoriumsmitglied und geschäftsführendem Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Prof. Dr. Nicole Deitelhoff bekannt.

Der Hessische Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet mit einem Festakt am 8. März im Hessischen Landtag statt. Laudatorin wird Dr. Anna Lührmann sein. Sie ist hessische Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin für Europa im Auswärtigen Amt. Dr. Anna Lührmann hat sich intensiv mit dem afrikanischen Kontinent und der Friedensforschung beschäftigt und auch einige Zeit in Afrika gelebt. 

 

Eine kraftvolle und mutige Stimme der Menschlichkeit!
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann erklärte: „Die Menschen in Somalia leiden seit über drei Jahrzehnten unter Gewalt und Terrorismus. Ilwad Elman ist in diesem Konflikt eine kraftvolle und mutige Stimme der Menschlichkeit. Beherzt und couragiert kümmert sie sich etwa um die Opfer von sexueller Gewalt, um Kindersoldaten und um eine bessere Bildung für Mädchen und Jungen. Es ist die Vision eines friedlichen und gerechten Somalia, die Ilwad Elman in ihrer täglichen Arbeit für die Schwächsten der Gesellschaft antreibt. Ilwad Elman ist mit ihren erst 33 Jahren eine beeindruckende Persönlichkeit und eine der wichtigsten Stimmen der afrikanischen Friedensbewegung. Ihr großer und unnachgiebiger Einsatz für die Menschenrechte, in einem der gefährlichsten Länder der Welt, macht sie zu einer würdigen Preisträgerin des Hessischen Friedenspreises 2022.“

Sie gibt den vielen jungen Menschen die Hoffnung auf ein humaneres und friedlicheres Leben.
Vorsitzender des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis Karl Starzacher

Der Vorsitzende des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis Karl Starzacher sagte: „Nachdem der Hessische Friedenspreis für das Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie in digitaler Form verliehen werden musste und der Preis für das Jahr 2021 nicht vergeben wurde, ist es uns eine besondere Freude, den Preis wieder unter den gewohnten Rahmenbedingungen vergeben zu dürfen. Die Preisträgerin des 27. Hessischen Friedenspreises, Ilwad Elman, hat bereits in jungen Jahren eine Menge für den Frieden und die Menschenrechte in ihrem Heimatland geleistet. Sie gibt den vielen jungen Menschen, allen voran den Mädchen und Frauen in Somalia, die Hoffnung auf ein humaneres und friedlicheres Leben.“

Friedensprozesse haben dann große Chancen, wenn sie inklusiv sind.
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff

Das Kuratoriumsmitglied und geschäftsführende Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Prof. Dr. Nicole Deitelhoff betonte: „Aus der Forschung wissen wir, dass Friedensprozesse dann große Chancen haben, wenn sie inklusiv sind, das heißt, wenn diejenigen beteiligt werden, die auch direkt vom Krieg betroffenen waren und vor allem, wenn Frauen und Mädchen beteiligt werden. Genau für diese Ziele steht Ilwad Elmans Arbeit in Somalia, aber auch weit über dieses Land hinaus und genau dafür ehren wir sie mit Hessischen Friedenspreis der Albert-Osswald-Stiftung“.

Zur Person: IIwad Elman

llwad Elman wurde am 22.12.1989 in der Hauptstadt Somalias (Mogadischu) geboren. Die Familie emigrierte in den 1990er Jahren vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat nach Kanada, wo llwad und ihre Schwestern aufwuchsen. Die heute 33-jährige kehrte 2010 nach Somalia zurück. Im Bürgerkrieg Somalias verstarb ihr Vater und eine ihrer Schwestern. Auch sie setzten sich für Frieden und Menschenrechte ein. Ihr Vater gründete die Nichtregierungsorganisation Elman Peace and Human Rights Center, die IIwad Elman seit ihrer Rückkehr gemeinsam mit ihrer Mutter weiterführt. Die Organisation setzt sich ganz besonders für die Förderung des Friedens und den Schutz von Minderheiten ein. So engagiert sich IIwad Elman beispielsweise für die Entwaffnung, Rehabilitierung und Reintegration von Kindersoldaten und kümmert sich um auf Mädchen und Jugendliche ausgerichtete Bildungsprogramme. IIwad Elman ist Mitbegründerin von Sister Somalia, dem im Jahr 2010 gegründeten ersten Krisenzentrum zur Betreuung von Vergewaltigungsopfern in Somalia. Durch ihre Arbeit hatte sie maßgeblichen Anteil an der Verabschiedung des ersten Gesetzes, dass sich in Somalia mit Sexualstraftaten befasst. llwad Elman wurde im Jahr 2020 mit dem Deutschen Afrika-Preis geehrt. Im vergangenen Jahr erhielt sie den „Alternativen Nobelpreis“ (Right Livelihood Award). Das Magazin Forbes zählte IIwad Elman im Jahr 2020 zu den 50 einflussreichsten Frauen Afrikas.

Der Hessische Friedenspreis der Albert Osswald-Stiftung

Der Hessische Friedenspreis und das zugehörige Kuratorium wurden 1993 vom ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald gegründet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Mehr Informationen auf der Homepage des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung